Biblische Prophezeiung | Endzeit | Der Islamische Antichrist - Joel Richardson
Biblischer Antichrist versus Mahdi
Die Gestalt, gemeinhin bekannt unter dem Namen „Antichrist“, kennen selbst diejenigen, welche die Bibel noch nicht gelesen haben. Vereinfacht ausgedrückt wird der Antichrist – den Worten der Bibel zufolge - Satans wichtigster menschlicher Vertreter auf Erden während der letzten Tage sein. Interessanterweise kommt in der Bibel diese spezifische Bezeichnung nur ein einziges Mal vor (1 Johannes, 2:18). Es finden sich in der Heiligen Schrift jedoch zahlreiche Hinweise auf den Antichristen unter anderen Namen wie „das Tier“ (Offenbarung 13:4), „Gräuel der Verwüstung“ (Matthäus 24:15), „Verwüster“ (Daniel 9:27), „der Sohn des Verderbens“, „der Mensch der Gesetzlosigkeit“, „der Widersacher“ (2 Thessalonicher, 2), „kleines Horn“ (Daniel 7:8), „Assur“ (Micah 5:5, Isaiah 10:5, 14:25), „der Zwingherr“, „König von Babel“ (Isaiah 14). Sogar der mysteriöse „Gog“ ist ein Name für den Antichristen (Ezekiel 38:2, Offenbarung 20:8). Es gibt auch eine Vielzahl weiterer Namen in der Schrift, die sich ebenfalls auf den Antichristen beziehen. Wer aber – von seinen ungewöhnlichen Namen abgesehen – ist nun der Antichrist? In diesem Kapitel werden wir uns ein paar grundlegende Beschreibungen und Handlungen anschauen, welche die Person des Antichristen nach den Worten der Bibel genau definieren. Unsere Untersuchung wird sich auch mit einigen sehr spezifischen Ähnlichkeiten zwischen Antichrist und Mahdi auseinandersetzen.
EIN MÄCHTIGES POLITISCHES UND MILITÄRISCHES WELTOBERHAUPT
Die Bibel lehrt uns, dass während der letzten Tage der Antichrist in Form eines Menschen heraufzieht, der ein sehr mächtiges, in der Geschichte bisher nie da gewesenes Weltimperium errichten wird. In der Bibel erfahren wir durch den Propheten Daniel zum ersten Mal deutlich über diese mächtige Führungsrolle des Antichristen. Im Buch Daniel, siebtes Kapitel, beschreibt der Prophet Daniel seine Vision von vier bizarren und grausigen „Tieren“. Nachdem er die ersten drei Tiere beschreibt, sagt er über das vierte Folgendes:
Danach sah ich in den nächtlichen Visionen ein viertes Tier; es war furchtbar, schrecklich und ungeheuer stark; es hatte mächtige Zähne aus Eisen, damit fraß und zermalmte es alles, und was dann noch übrig blieb, zertrat es mit den Füßen. Es war von allen Tieren vor ihm ganz verschieden und hatte zehn Hörner. Als ich die Hörner betrachtete, da wuchs zwischen ihnen ein anderes, kleineres Horn empor, und vor ihm brachen drei von den früheren Hörnern heraus. An diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das vermessene Reden führte. (Daniel 7:7-8)
Anschließend bittet Daniel in seiner Vision einen Engel, ihm das durch die geistige Schau übermittelte Bild der vier Tiere zu erläutern. Der Engel erklärt ihm, dass die vier Tiere vier große Königreiche bzw. Imperien repräsentieren:
Ich, Daniel, war darüber innerlich entsetzt, und die Visionen in meinem Kopf erschreckten mich. Ich trat an einen der umstehenden heran und bat ihn über alles um zuverlässige Auskunft. Er gab mir Antwort und erklärte mir die Deutung der Vorgänge : Jene großen Tiere, vier an der Zahl, bedeuten vier Könige, die sich auf der Erde erheben werden. (Daniel 7:15-16)
Soweit ist das recht überschaubar. Abermals jedoch bittet Daniel um Auskunft über das vierte Tier, und insbesondere über das kleine Horn, das drei Hörner entwurzelt. Der Engel antwortet wiederum direkt und unumwunden:
Er antwortete: Das vierte Tier bedeutet: Es wird ein viertes Reich auf Erden erstehen, das von allen Reichen ganz verschieden ist.
Es wird die ganze Welt verschlingen, sie zertreten und zermalmen. Die zehn Hörner bedeuten: In jenem Reich werden zehn Könige herrschen. Nach ihnen kommt ein anderer. Er unterscheidet sich von den früheren und bringt drei Könige zu Fall. (Daniel 7:23-24).
Im Grunde erklärt der Engel, dass das vierte Königreich große Zerstörung auf Erden anrichtet: Ursprünglich unterliegt dieses Reich zehn Herrschern. Hernach wird ein weiterer, ein Elfter, heraufziehen und drei der bis dahin regierenden Herrscher verdrängen. Der elfte Herrscher ist der Antichrist, der zunächst das „kleine Horn“ genannt wird. Wir sehen anhand Daniels Vorsehung, dass es sich bei dem Antichristen um einen zukünftigen Herrscher handelt, der zunächst über drei Reiche bzw. Nationen Kontrolle erlangen wird, im weiteren Verlaufe über zehn, um schließlich sein „Tierimperium“ aus zehn Reichen zu formen – ein Imperium von unvergleichlicher Macht und Grausamkeit, das die „gesamte Erde unter seinen Füßen zertreten und zermalmen“ wird. Im letzten Teil des Buch Daniel, siebtes Kapitel, beschreibt der Engel das Wirken dieses Herrschers sowie sein Ende:
Gegen den Höchsten führt er vermessene Reden; er bedrückt Seine Heiligen und sinnt darauf, Festzeiten und Gesetze zu ändern. Die Heiligen werden für eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben. Dann aber wird man zu Gericht sitzen; man nimmt ihm die Herschaft, um sie endgültig zu zerstören und zu vernichten. (Daniel 7:25-27)
Dreieinhalb Jahre („eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“) - darüber sind sich die meisten Bibelgelehrten einig – misst der Zeitraum, während dessen dieser Herrscher die Heiligen unterdrückt. Letztendlich jedoch wird ihm seine Domäne entrissen und ersetzt durch das Königreich des Allmächtigen.
Dreihundert Jahre später, im Buch der Offenbarung, beschreibt der Apostel Johannes abermals den Antichristen und sein „Tierimperium“ auf sehr ähnliche Weise:
Ich sah ein Tier aus dem Meer aufsteigen: Es hatte zehn Hörner und sieben Köpfe und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Lästernamen. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie Bärenfüße und sein Rachen wie der Rachen eines Löwen. Und der Drache hatte ihm seine Macht verliehen, seinen Thron und große Macht … Und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her. Die Menschen beteten den Drachen an, weil er dem Tier seine Macht gegeben hatte, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer vermag mit ihm zu kämpfen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, um prahlerische und lästerliche Reden zu führen, und es wurde ermächtigt, dies zweiundvierzig Monate lang so zu treiben. Es tat sein Maul auf zu Lästerungen gegen Gott, seinen Namen, sein Zelt und gegen alle, die im Himmel wohnen. Auch wurde ihm Macht gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen, Macht über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. Alle Bewohner der Erde werden es anbeten, alle, deren Namen seit Erschaffung der Welt im Lebensbuch des geschlachteten Lammes nicht eingetragen sind. (Offenbarung 13:1-8)
Obwohl die symbolische Sprache hier ziemlich verdichtet ist, können wir anhand eines Verständnisses biblischer Symbolbegriffe sagen, dass das Bild eigentlich klar ist. Das „Tier“ bezieht sich wieder auf den Antichristen, d.h. ein König eines Imperiums, bestehend aus zehn Reichen. Die Hörner repräsentieren Autorität und Macht. Zehn Hörner sprechen sowohl von einem extrem hohen Grad an Autorität als auch von der Anzahl der Nationen und ihrer Herrscher, die sich zusammen tun, um das Reich des Tieres zu formen. Der „Drache“, der dem Tier seine Autorität verleiht, ist Satan. Satan wird in der Bibel häufig als Drache oder Schlange beschrieben. Der globale Einfluss dieses Tierimperiums wird durch den Satz:
„Auch wurde ihm Macht gegeben ... Macht über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen.“ Wir
sehen die spezifische Frage der Bewohner der Erde, indem sie fragen: „Wer ist dem Tier gleich und wer vermag mit ihm zu kämpfen?“ Es erscheint ihnen, als ob das Tier absolut über jede Herausforderung erhaben ist. Und wiederum sehen wir den gleichen spezifischen Zeitraum, der dem Tier gegeben wurde, um das Volk Gottes zu verfolgen, nämlich zweiundvierzig Monate, also dreieinhalb Jahre, wie er bereits in der von Daniel (7:25) zitierten Passage auftaucht. Daher sehen wir durch die Prophezeiungen der Bibel, dass der Antichrist als ein politischer und militärischer Herrscher mit so viel Macht ausgestattet sein wird, wie niemals jemand zuvor in der Weltgeschichte.
DER MAHDI ALS WELTENFÜHRER
Wie wir bereits anhand der islamischen Traditionen und Interpretationen muslimischer Gelehrter gesehen haben, wird der Mahdi – genau wie der Antichrist – als politischer und militärischer Führer mit unvergleichlicher Macht prophezeit. Vom Mahdi sagt man, dass er „gegen die Kräfte des Bösen kämpfen, eine Weltrevolution anführen und eine neue Weltordnung basierend auf Gerechtigkeit und Tugend errichten wird“.1 Zu diesem Zeitpunkt wird der Mahdi, nach islamischer Tradition, über die Erde als der endgültige Kalif des Islam präsidieren. Und natürlich werden – wie wir bereits im vergangen Kapitel erfahren haben – „die Muslime die Verwaltung der Welt in ihre Hände nehmen, und der Islam wird über alle Religionen siegreich sein.“
Ohne Frage sieht der Islam den Mahdi als einen Herrscher, dessen Reich sich über die gesamte Welt erstreckt. Wir sehen daher ganz klar, dass der Antichrist und der Mahdi beide als politische und militärische Führer beschrieben werden, wie es sie in der Geschichte zuvor niemals gegeben hat.
Obgleich viele mächtige Herrscher dem Laufe der Geschichte entsprungen sind, gehen die Beschreibungen im Zusammenhang mit dem Antichristen und dem Mahdi über das uns Bekannte hinaus. Aber der Antichrist und der Mahdi werden nicht nur als politisch-militärische, sondern auch als höchste religiöse Führer beschrieben.
DER ANTICHRIST ALS SPIRITUELLER WELTENFÜHRER
Die Bibel legt klar dar, dass der Antichrist ein geistiger Führer sein wird, dessen Autorität weltweit anerkannt sein wird. Nachdem die Rolle des Antichristen als universaler, religiöser Weltherrscher untersucht worden ist, haben viele Lehrer der biblischen Prophezeiungen von einer „Ein-Welt- Religion“ oder einer „falschen Kirche“ gesprochen, die beide vom Antichristen ins Leben gerufen und der Welt aufgezwungen werden. Zu diesem Konzept einer zukünftigen, dominanten und dämonisch inspirierten Weltreligion ist man durch die in der Schrift häufig auftauchenden Hinweise auf Anbetung gekommen, die mit dem Antichristen assoziiert werden. Im Buch der Offenbarung lesen wir, dass der Antichrist den Bewohnern der Erde seine Anbetung abverlangt. Diese Anbetung ist sowohl auf Satan, den „Drachen“ als auch auf den Antichristen, genannt „das Tier“, gerichtet:
Die Menschen beteten den Drachen an, weil er dem Tier seine Macht gegeben hatte, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer vermag mit ihm zu kämpfen?
Alle Bewohner der Erde werden es anbeten, alle, deren Namen seit Erschaffung der Welt im Lebensbuch des geschlachteten Lammes nicht eingetragen sind. (Offenbarung 13:4-8)
Über die Tatsache hinausgehend, dass der Antichrist eine weltweite Verehrungsbewegung errichten wird, gibt es noch einen Grund, ihn als religiösen Herrscher anzusehen, da die Bibel von einem Mann spricht, den sie als „falschen Propheten“ oder als „Lügenpropheten“ bezeichnet, der dem Antichristen als Assistent dienen wird. Allein die Bezeichnung „falscher Prophet“ lässt auf die religiöse Natur dieses Mannes schließen.
Die zentrale Rolle, die der falsche Prophet innehaben wird, ist das Ausüben verführender „Zeichen und Wunder“. Sie sollen dazu beitragen, dass sich die Menschen dazu überreden lassen, den Antichristen zu verehren bzw. anzubeten:
Aber das Tier wurde ergriffen und mit ihm der Lügenprophet, der die Wunderzeichen vor ihm* gewirkt hatte (Offenbarung 19:20)
* (Anmerkung der Übersetzerin: In der englischen Fassung heißt es wörtlich: „der die Wunderzeichen in seinem Namen gewirkt hatte“)
DER MAHDI ALS SPIRITUELLER WELTENHERRSCHER
So ist es verständlich, dass der Mahdi im Islam der Führer einer weltweiten Verehrungsbewegung sein wird, die danach trachtet, jeden, der eine andere Religion praktiziert als den Islam, dazu bewegt, seinem Glauben abzuschwören und Allah, den Gott des Islam, anzubeten. Wie aus dem letzten Kapitel hervorgeht, wird der Mahdi „die Menschen nach der Sunna des Propheten regieren, den Islam auf Erden durchsetzen“2, woraufhin „der Islam siegreich über alle Religionen sein wird“.3 Daraus wird ersichtlich, dass der Mahdi eine Weltrevolution anführen wird, um eine „neue Weltordnung“, basierend auf der Religion des Islam, aufzustellen. Islam wird die einzig erlaubte Religion sein. Beide Gestalten – Antichrist und Mahdi – sind Herrscher einer globalen Religionsbewegung, die die Verehrung von Gott der Bibel und seinem Sohn Jesus Christus abzieht. Wie wir in späteren Kapiteln sehen werden, liegt in der Anbetung Allahs eine direkte Ablehnung des Gottes der Bibel und des Sohnes. Dies ist tatsächlich der Grund, warum so viele Muslime mit Inbrunst zu behaupten in der Lage sind, der Mahdi werde kommen, um „diese Hunde und Schweine auszurotten“ – d.h. die Christen und Juden, die sich dem Islam widersetzen. Wobei wir bei der nächsten offensichtlichen Ähnlichkeit zwischen dem Mahdi und dem Antichristen angelangt sind.
DIE KAMPAGNE DES ANTICHRISTEN GEGEN JUDEN UND CHRISTEN
Die Bibel verdeutlicht das durch den Antichristen ausgeführte Ziel Satans, zunächst den Juden und Christen nach dem Leben zu trachten. Im zwölften und dreizehnten Kapitel des Buches der Offenbarung lesen wir eine weitere prophetische Passage der Schrift, die reich an symbolischer Sprache ist. Zunächst erschließt sich der Text nicht leicht. Die Aufschlüsselung der Symbole ermöglicht die Verdeutlichung:
Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, unter ihren Füßen der Mond und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen (Offenbarung 12:1)
Die „Frau“ steht symbolisch für die Familie Israels, das jüdische Volk. Die Krone mit zwölf Sternen repräsentiert die zwölf Söhne Israels, aus denen die zwölf Stämme hervorgegangen sind und das Volk Israels ausmachen (Genesis 35:9-12).
Sie war schwanger und schrie in Wehen und Geburtsqualen. Noch ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen … Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte, um gleich nach der Geburt ihr Kind zu verschlingen. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. (Offenbarung 12:1-5)
Die Frau – Israel – wird schwanger und gebärt einen Sohn, „ der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird.“
Dies verweist eindeutig auf Jesus, den jüdischen Messias (siehe Psalm 2:9). Der hier erwähnte Drache wird in Vers neun als „die alte Schlange, die Teufel heißt und Satan und die ganze Welt verführt“ identifiziert. Wir sehen, dass der Teufel Jesus töten will, stattdessen wird Jesus „zu Gott und seinem Thron entrückt“. Dies steht für Christi Auferstehung und Auffahrt zum Himmel. Weiter lesen wir:
Und der große Drache wurde gestürzt, die alte Schlange, die Teufel heißt und Satan und die ganze Welt verführt; er wurde auf die Erde gestürzt und seine Engel wurden mit ihm gestürzt...Als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. Da wurden der Frau die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen konnte an ihren Ort, wo sie eine Zeit und [zwei] Zeiten und eine halbe Zeit fern von der Schlange ernährt wird... Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und ging weg, um Krieg zu führen mit den übrigen Nachkommen, die die Gebote Gottes bewahren und am Zeugnis Jesu festhalten. (Offenbarung 12:9,13,14,17)
Satan ist über die Frau (Israel) erzürnt „und ging weg, um Krieg zu führen mit den übrigen Nachkommen.“ Israels übrige Nachkommen sind diejenigen Christen, die „die Gebote Gottes bewahren und am Zeugnis Jesu festhalten.“ Dies ist die einzige Passage, die spezifisch darauf hinweist, dass Satan Juden und Christen zum seinem Ziel erklärt. Wir wissen außerdem, dass die Stelle von der Endzeit spricht, da in ihr zweimal der dreieinhalbjährige Zeitraum (Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit) vorkommt.
Und es wurde ihm ein Maul gegeben, um prahlerische und lästerliche Reden zu führen, und es wurde ermächtigt, dies zweiundvierzig Monate lang so zu treiben. Es tat sein Maul auf zu Lästerungen gegen Gott, seinen Namen, sein Zelt und gegen alle, die im Himmel wohnen. Auch wurde ihm Macht gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen, Macht über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. (Offenbarung 13:5-7)
Der Prophet Daniel sah ebenfalls das Kriegstreiben des Antichristen gegen „die Heiligen“. Die
Stelle spricht über die wahren Nachfolger Jesu, die den wahren Gott kennen und Ihm dienen.
Gegen den Höchsten führt er vermessene Reden; er bedrückt Seine Heiligen und sinnt darauf, Festzeiten und Gesetze zu ändern. Die Heiligen werden für eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben. (Daniel 7:25)
Auch hier tauchen die dreieinhalb Jahre auf, während derer der Antichrist diejenigen verfolgt, die sich ihm widersetzen. Dass insbesondere Juden und Christen den Zorn des Antichristen auf sich ziehen, können wir dem Buch der Offenbarung und dem Buch Daniel entnehmen.
DIE KAMPAGNE DES MAHDI GEGEN JUDEN UND CHRISTEN
Es ist schon sehr interessant, wie die islamische Tradition die besondere Berufung des Mahdi herausstellt, die darin besteht, Juden und Christen von der Konversion zum Islam zu überzeugen. Andere Glaubensrichtungen scheinen dagegen weniger relevant zu sein. Es sieht so aus, als sei die Konversion von Juden und Christen zum Islam der zentrale „evangelistische“ Stoß des Mahdi. Das folgende Zitat von Ayatollah Ibrahim Amini unterstreicht diese Sichtweise:
Der Mahdi wird die Religion des Islam den Juden und Christen darbieten; wenn sie diese annehmen, werden sie bewahrt, andernfalls werden sie getötet.4
Natürlich können wir uns auch an den berüchtigten Hadith erinnern, in dem es heißt:
...Die letzte Stunde wird nicht kommen bis die Muslime gegen die Juden kämpfen und die Muslime sie töten, bis die Juden sich hinter einem Stein oder einen Baum verstecken, und der Stein oder Baum sagt: Muslim, oder Diener Allahs, da ist ein Jude hinter mir, komm und töte ihn; aber der Gharqad Baum wird nichts sagen, da er der Baum der Juden ist.5
Einige muslimische Autoren haben darauf aufmerksam gemacht, dass Juden in Israel den Gharqadbaum [Buchsbaum] mittlerweile in Hülle und Fülle pflanzen. Muslime erwarten, dass der finale Holocaust auf dem heutigen israelischen Territorium passieren wird. Dies wiederum korrespondiert mit dem Antichristen.
MILITÄRISCHER ANGRIFF AUF ISRAEL – DER TEMPELBERG ALS HAUPTSITZ
Die Bibel lehrt, dass der Antichrist zusammen mit seiner multinationalen Koalition Israel zum Zwecke der Eroberung angreifen wird, insbesondere Jerusalem.
Ich versammle alle Völker zum Kampf gegen Jerusalem. Die Stadt wird eingenommen, die Häuser werden geplündert, die Frauen geschändet. Die Hälfte der Stadt muss in die Verbannung ziehen; der Rest (der sich der Herrschaft des Antichristen unterwirft) aber wird nicht aus der Stadt vertrieben (Sacharja 14:2)
Doch du [Gog – Ezechiels Name für den Antichristen] wirst heraufziehen wie ein Unwetter und kommen wie eine Wolke, die das Land bedeckt, du, deine Truppen und viele Völkerschaften mit dir. So spricht Gott, der Herr: An jenem Tag wird es geschehen, dass Gedanken in deinem Herzen aufsteigen und du einen bösen Anschlag vorbereitest. Du wirst sagen: „Ich will hinaufziehen gegen das unbefestigte Land, will friedliche Menschen überfallen, die alle in Sicherheit leben – an Orten, wo es keine Mauern, Riegel und Türen gibt –, um zu plündern und Beute zu machen, um meine Hand anzulegen an Trümmerstätten, die wieder bewohnt sind, und an ein Volk, das sich aus den Völkern wieder zusammengefunden hat, das Vieh und Besitz zu erwerben strebt und auf dem Nabel der Erde wohnt.“ (Ezechiel 38:9-12)
Der Antichrist wird nach diesem Angriff seinen „Thron“ im „Tempel Gottes“ aufstellen. Der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles hinwegsetzt, was Gott heißt oder Gottesverehrung und schließlich sich selbst in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott (2 Thessalonicher 3-4)
Der Ort des jüdischen Tempels war Berg Moriah in Jerusalem. Heute existiert dieser Tempel nicht mehr; er wurde im Jahre 70 n.Chr. vom römischen Kaiser Titus zerstört, wie es Jesus prophezeit hatte:
Als Jesus den Tempel verließ und weiterging, kamen seine Jünger zu ihm, um ihn auf die Tempelbauten hinzuweisen. Er antwortete ihnen: Seht ihr dies alles? Amen, ich sage euch: Kein Stein hier wird auf dem anderen bleiben: alles wird zerstört“ (Matthäus 24:1,2).
Heutzutage stehen am Mount Moriah (auch Tempelberg und auf Arabisch Haram Ash-Sharif genannt) zwei Moscheen. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Es gibt endlose Spekulationen darüber, wo genau an diesem Berg sich einst der jüdische Tempel befunden hat oder ob es in Zukunft einen Wiederaufbau eines jüdischen Tempels geben wird oder nicht. Der oben genannte Vers des Apostels Paulus deutet einen Wiederaufbau des jüdischen Tempels in Jerusalem durchaus an. Er spricht davon, dass der Antichrist sich in den Tempel Gottes setzt, womit möglicherweise nicht unbedingt ein sprichwörtliches Hinsetzen, sondern das Einrichten eines Regierungssitzes gemeint ist. Vor zweitausend Jahren warnte Jesus vor diesem Ereignis:
Wenn ihr also den Gräuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel spricht, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, bedenke es wohl! –, dann fliehe in die Berge, wer in Judea ist. Wer sich gerade auf dem Dach befindet, steige nicht hinab, seine Sachen aus dem Haus zu holen und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! Betet, dass eure Flucht nicht in den Winter oder auf einen Sabbat fällt. Denn dann wird eine große Bedrängnis kommen, wie von Anfang der Welt bis jetzt noch keine gewesen ist und auch nicht mehr sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, dann würde kein Mensch gerettet (Matthäus 24:15-22)
Hier weist Jesus auf die Besetzung des Tempels durch den Antichristen mit dem Begriff „Gräuel der Verwüstung“ hin. „Verwüstung“ deutet auf das Chaos und die schwere Verfolgung der Juden und Christen hin, die sogleich folgt, nachdem sich die wahre Natur des Antichristen offenbart. Nach der militärischen Kampagne gegen Jerusalem wird der Antichrist den Temple Mount als Sitz in Beschlag nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wird die bösartige Absicht gegen Israel so klar, weshalb Jesus die Bewohner von Jerusalem warnt und den Rat gibt, sofort die Flucht in die Berge zu ergreifen.
MILITÄRISCHER ANGRIFF DES MAHDI AUF ISRAEL – DIE ERRICHTUNG DES ISLAMISCHEN KALIFATS MIT JERUSALEM ALS AUSGANGSPUNKT
So wird auch vom Mahdi gesagt, dass er Jerusalem angreifen und die Stadt für den Islam zurück erobern wird, um die islamische Weltherrschaft von Jerusalem ausgehend zu installieren:
[Armeen der Träger] Schwarze[r] Flaggen werden aus Khurasan kommen. Keine Macht wird sie aufhalten, und letztendlich werden sie Eela erreichen [Felsendom in Jerusalem], wo sie ihre Flaggen hissen werden.6
Jerusalem wird der Ort des recht geleiteten Kalifats und das Zentrum der islamischen Herrschaft sein, angeführt von Imam al-Mahdi.7
Der Mahdi wird seine Kampagne gegen Jerusalem nicht auf friedliche Weise beenden. Nach der islamischen Version enden die letzten Tage mit dem Verstecken der verbleibenden Juden vor dem Schwert der Muslime hinter Felsen und Bäumen. Weder die militärische Handlung gegen Jerusalem noch die Errichtung des Kalifats wird in eine wohlwollenden Regierung des Mahdis über die Juden enden, denn den Schluss des oben aufgeführten Zitats kennen wir bereits:
… das die Herrschaft der Juden abschafft ... und ein Ende der Herrschaft der Teufel setzt, die das Böse in den Menschen hineinspucken und Korruption auf Erden hervor bringen.8
Obwohl die o.g. Überschneidungen der wesentlichen Merkmale beider Endzeitgestalten schon erstaunlich sind, gibt es eine weitere frappierende Parallele, die einfach unglaublich ist.
SIEBENJÄHRIGES ABKOMMEN ZWISCHEN DEM ANTICHRISTEN UND ISRAEL
Nach seinem Aufstieg zur Macht und als Vorspiel zur Invasion Israels heißt es vom Antichristen, er initiiere ein sieben Jahre währendes Abkommen mit dem Staate Israel:
Er schließt mit vielen einen festen Bund, eine Woche lang, und in der Mitte der Woche macht er den Schlacht- und Speiseopfern ein Ende. Und auf dem Flügel von Gräuel kommt ein Verwüster, bis fest beschlossene Verwüstung über den Verwüster ausgegossen wird.
(Daniel 9:27)
Aus diesem Zusammenhang geht hervor, dass der Antichrist mit Israel einen Bund für sieben Jahre schließen wird, der Israel ein Gefühl der Sicherheit vermitteln soll. Man muss dazu allerdings sagen, dass das hebräische Wort, welches in diesem Vers Verwendung gefunden hat und in der Übersetzung als „Woche“ interpretiert wurde, shabuwa lautet und als „Woche“, aber auch als Tage oder Jahre übersetzt werden kann [der vorliegende englische Bibeltext lautet z.B. einfach „for one seven“]. Im Hebräischen ist eine Periode von sieben Jahren vergleichbar mit unserer Dekade. Aufgrund des Dezimalsystems im Westen wird bei uns von Jahrzehnten gesprochen, während die Woche in sieben Tage eingeteilt ist. Die Hebräer maßen sowohl Tage als auch Jahre in Siebenschritten. Das Wort, das in Daniel 9:27 mit „Woche“ – bezogen auf „sieben“ [Tage] – übersetzt ist, bezieht sich eigentlich auf einen Zeitraum von sieben Jahren. Das ist also der Zeitraum, den der Antichrist für sein Friedensabkommen mit Israel festlegt. In der Mitte des
Zeitraumes jedoch bricht der Antichrist dieses Abkommen, bereitet dem Dargebrachten und den Opfern der Juden ein Ende [dt. Bibelübersetzung „Schlacht- und Speiseopfer“] und wird sich nicht nur als Weltherrscher, sondern auch als Gott ausrufen. Der Prophet Isaiah erwähnt diesen „Bund“ ebenfalls und tadelt Israel hierfür, spricht von einem „Bund mit dem Tod“ (Isaiah 28:15-15).
SIEBENJÄHRIGES ABKOMMEN DES MAHDI
Auch hier ist wieder eine Ähnlichkeit zu beobachten, insofern als der Mahdi ein viertes und endgültiges Abkommen zwischen den „Römern“ und Muslimen trifft. (Es sei nochmals darauf verwiesen, dass „Römer“ sich auf die Christen oder das Abendland im Allgemeinen bezieht – die Henker von Nicholas Berg richteten ihre Rede vor der Hinrichtung an Präsident Bush, indem sie ihn mit den Worten „Sie, Oh Hund der Römer“ ansprachen.)
Interessanterweise soll dieses vierte Abkommen mit einem Nachfahren des Bruder Moses, dem Priester Aaron, geschlossen werden. Solch ein Nachfahre wäre dann ein Cohen. Das bedeutet, er wäre auch Priester. Das Ausüben der priesterlichen Pflichten im Tempel ist Juden der Cohanim vorbehalten. Dies ist ein wichtiger Faktor angesichts der Spekulationen, die von vielen christlichen Lehrern biblischer Prophezeiungen und auch von Theologen formuliert worden sind, da nämlich das Abkommen zwischen dem Antichristen und Israel einen Wiederaufbau des jüdischen Tempels beinhalten könnte. Der erstaunlichste Aspekt des Abkommens zwischen Mahdi und dem Juden aus priesterlicher Linie ist allerdings der Zeitrahmen, der exakt sieben Jahre beträgt! Ali ibn Zubair zitiert in diesem Zusammenhang einen Hadith, der vom Auftreten und Herrschen des Mahdi berichtet:
Der Prophet sagte: Es wird vier Friedensverträge zwischen euch und den Römern geben. Der Mittler des Vierten [Vertrages] wird ein Nachkomme Hadrat Aaron sein [ehrenhafter Aaron – der Bruder Moses] und der Vertrag wird für sieben Jahre währen. Die Leute fragten: „O, Prophet Muhammad, wer wird der Imam [Führer] der Menschen zu dieser Zeit sein?“ Der Prophet antwortete: „Er wird mein Nachkomme und genau vierzig Jahre alt sein. Sein Gesicht wird wie ein Stern leuchten. (Hervorgehobenes; Autor).9
ÄNDERUNG DER ZEITEN UND GESETZE
Dem Buche Daniels zufolge ist ein weiteres Ziel des Antichristen „Festzeiten und Gesetze zu ändern“:
Gegen den Höchsten führt er vermessene Reden; er bedrückt Seine Heiligen und sinnt darauf, Festzeiten* und Gesetze zu ändern. Die Heiligen werden für eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben. (Daniel 7:25)
Dies ist ein sehr deutlicher Hinweis auf die Person des Antichristen, da wir an diesen Handlungen auch einen Hinweis auf seine Herkunft erhalten. Von ihm wird gesagt, dass er den Wunsch hat, zwei Dinge zu verändern: Zeiten und Gesetze.
* Anmerk. Übersetzerin: Der Begriff „Festzeiten“ kann im Deutschen zweierlei bedeuten: Die „Zeit der Feste“ (Feiertage) und der festen Zeit (Zeitmaß). Um sicher zu sein, welche Bedeutung hier gemeint ist, ist es hilfreich, die englische Fassung anzuschauen, worin es heißt: „change the set times...“, was sich deutlich auf das Zeitmaß bezieht. Allerdings ist in diesem Zusammenhang wesentlich, dass gleichzeitig die „Festzeiten“ in Mitleidenschaft geraten (Weihnachten, Ostern etc. – also die christlichen Feiertage), welche Säulen im Jahreslauf darstellen und unseren Kalender und das Zeitgefühl bestimmen. Man beachte hierzu auch den ständigen Ruf nach Einführung islamischer Feiertage (Ramadan) sowie das Weglassen der christlichen Feiertage im EU Jugendkalender 2011, angeblich weil man sie vergessen hat. Siehe dazu:
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/EU-Kommission-vergisst-Weihnachten_aid_951990.html http://www.bild.de/BILD/politik/2011/01/12/eu-irrsinn-schueler-kalender-weihnachten/nicht-verzeichnet.html
Nun haben wir bereits erfahren, dass der Mahdi weltweit die Gesetze durch Einführung der Shari'a, dem Gesetz Allahs, verändern wird, allerdings haben wir in islamischer Tradition keine Hinweise auf sein Ansinnen auf Änderung der Zeiten. Aber wer, außer einem Muslim, hätte ein Anliegen daran, die Zeiten und Gesetze zu ändern? Neben dem im Westen angewandten gregorianischen Kalender gibt es u.a. auch einen jüdischen, hinduistischen und muslimischen Kalender. Juden und Hindus wären wohl kaum daran interessiert, dem Rest der Welt ihre religiösen Gesetze und Kalender aufzudrängen. Der Islam allerdings hat seine eigene religiöse Gesetzgebung und einen eigenen Kalender, und beide würde er gerne der Welt aufzwingen. Der islamische Kalender basiert auf der Karriere Mohammeds. Er beginnt mit dem Auszug (Hijra) Mohammeds aus Mekka (nach Medina). Der islamische Kalender muss von allen Muslimen befolgt werden. Dr. Waleed Mahanna formuliert die Stellung des islamischen Hijra Kalenders für Muslime so:
Es wird als heilige Sache angesehen, einen (Hijra) Kalender mit zwölf reinen Mondmonaten ohne Einschiebungen, wie es aus dem Heiligen Koran ersichtlich ist.10
Der Islam sieht es als allerhöchste heilige Pflicht an, sich an dem einzigartigen religiösen Kalender [mit seinen islam. Festlichkeiten; Übersetzerin] zu orientieren. Darüber hinaus folgt er auch dem Rhythmus einer eigene Woche, die sich von unserer westlichen Woche unterscheidet. In der westlichen Welt sind von Montag bis Freitag die Arbeitstage festgelegt, gefolgt von Samstag und Sonntag, die sowohl nach jüdisch als auch christlicher Tradition als Gebetstage reserviert sind. Der Freitag gilt den Muslimen als heiliger Gebetstag. An diesem Tag versammeln sie sich in der Moschee, um zu beten und eine Predigt zu hören.
Es ist daher ganz plausibel, dass die biblische Beschreibung in Bezug auf das Ansinnen des Antichristen, die Zeiten und Gesetze zu ändern, auf einen Moslem hinweist. Beim Betrachten des Gesamtbildes nämlich passt lediglich der Islam in das System, das all diese Dinge erfüllt: ein eigener Kalender und ein eigener Wochenrhythmus, welche die religiöse Geschichte miteinbeziehen sowie eine religiöse Gesetzgebung. Alle sollen laut islamischer Lehre der gesamten Welt auferlegt werden.
DER REITER AUF WEIßEM PFERD
Die letzte markante Ähnlichkeit zwischen dem Antichristen und dem Mahdi ist die, dass beide Gestalten mit einer biblischen Passage in Verbindung gebracht werden, die einen Reiter auf weißem Pferd beschreiben – was zwar durchaus möglich, jedoch wahrscheinlich eher symbolisch gemeint ist. Erstaunlich ist, dass die Herkunft der biblischen Tradition des Antichristen auf weißem Pferd und die islamische Tradition des Mahdi auf weißem Pferd der gleichen Passage in der Bibel entstammen.
Die Basis hierfür ist das sechste Kapitel des Buches der Offenbarung. Hier beschreibt der Apostel Johannes seine geistige Schau von der Entfaltung der Ereignisse, die den Anfang der Letzten Tage einläuten.
Es ist das Bild von Jesus, der eine Rolle hält, an deren Außenseite sich sieben wächserne Siegel befinden. Das Brechen jedes der einzelnen Siegel bedeutet ein bestimmtes Ereignis während der Letzten Tage:
Und ich sah: Als das Lamm [Jesus] das erste der sieben Siegel öffnete, hörte ich eines der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! Da sah ich: Ein weißes Pferd, und er, der auf ihm saß, hatte einen Bogen, und es wurde ihm ein Kranz gereicht und als Sieger zog er aus um zu siegen (Offenbarung 6:1-2).
Die Siegel, die auf den Reiter folgen, sind:
1. Friede wird der Welt genommen
2. Hungersnöte
3. Plagen und Tod
4. Verfolgung und Märtyrertum des Volk Gottes
5. Ein großes Erdbeben
6. Der Zorn Gottes.
Wir sehen also, dass, beginnend vom Erscheinen des Reiters an, die Welt in freiem Fall ins Chaos stürzt. Die Interpretation, die viele Bibelgelehrte auf diese Passage beziehen ist folgende: Das weiße Pferd ist eine Imitation des weißen Pferdes, das Jesus bei seiner Wiederkunft reiten wird (Offenbarung 19:11), eine nachgeahmte Jesusfigur sozusagen, ein falscher Jesus – eben ein Antichrist. Der Bogen ohne Pfeile, den der Reiter trägt, repräsentiert ein falsches Friedensversprechen bei seinem Aufstieg zur Macht. Dies stimmt mit dem falschen Friedensvertrag überein, den der Antichrist zu Beginn des sieben Jahre währenden Herrschaftszeitraums mit Israel aushandelt. Seine Krone bezieht sich offenbar auf Autorität und Führungskraft, seine Motivation und Intention aber ist die Eroberung. Im Angesicht der Identität und Aktivität des Reiters verwundert es nicht, dass die darauf folgenden Ereignisse kein Zeitalter des Friedens, sondern das eines apokalyptischen Chaos' einläuten. Anscheinend stellt dies für islamische Gelehrte kein Problem dar, die sich in der Regel – was ihren Umgang mit der Bibel betrifft - willkürlich nach dem Prinzip der freien Wahl bedienen. Wie bereits im vorangegangen Kapitel erwähnt, wird der frühe Hadith-Überlieferer Ka'b al Ahbar folgendermaßen zitiert:
Ich finde, in den Büchern der Propheten ist vom Mahdi die Rede.... Zum Beispiel sagt das Buch der Offenbarung: „Und ich schaute und erblickte ein weißes Pferd. Er, der auf ihm saß … ging hin und eroberte.“11
Abschließend sehen wir, dass einige der spezifischsten Merkmale der biblischen Gestalt des Antichristen hinsichtlich Person, Mission und Aktionen zu einem erstaunlichen Grad mit den Beschreibungen des Mahdi nach islamischer Tradition übereinstimmen. Des Weiteren sehen wir auch, dass muslimische Gelehrte in Wirklichkeit Verse aus der Bibel auf ihren ersehnten Retter anwenden, die vom Antichristen handeln. Wenn dies keine Ironie ist – prophetisch ist es allemal
Heutige Zeit / Gnadenzeit
Menschen können durch den Glauben an Jesus Christus ewiges Leben bekommen. Erste Anzeichen für die näher kommende Endzeit werden sichtbar.
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Entrückung der Gläubigen
Jesus Christus erscheint in den Wolken. Alle erlösten gläubigen Christen werden in einem Augenlick von der Erde weggenommen.
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Drangsalszeit
Satan wird auf die Erde geworfen. Gott führt Gerichte aus über die Erde. Der Antichrist und der falsche Prophet diktieren die Menschheit. Schlacht von Harmagagdeon.
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Zweites Kommen Jesus Christus
Jesus Christus kommt zurück auf die Erde mit den entrückten Christen. Jesus führt die Schlacht von Harmagadeon. Der Antichrist, der falsche Prophet und alle Feinde Israels werden vernichtet.
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Tausendjähriges Reich
Jesus Christus regiert als Friedensfürst über den gläubigen Überrest aus der Drangsalszeit. Satan wird gebunden. Zum Schluss wird Satan noch einmal losgelassen. Letzter Aufstand der Menschen. Satan wird in den Feuersee geworfen.
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Ewigkeit
Gericht der Ungläubigen am großen weißen Thron. Neuer Himmel und neue Erde. Unterschiedlicher ewiger Zustand von ungläubigen und gläubigen Menschen.
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Wer wird der Antchrist sein und woher wird er kommen?
Die Bibel lehrt, dass in der Zukunft ein Mann emporkommen wird, der als Antichrist bezeichnet wird, dessen alleiniges Ziel die vollständige Weltherrschaft sein wird, indem er ein politisch-militärisch-religiöses Reich errichtet. Der Islam hat in den meisten seiner Basislehren genau dieses Ziel zum Inhalt. Und heute, da wir hören, wie der Aufruf zum Heiligen Krieg immer lauter von radikalen muslimischen Führer in aller Welt ausposaunt wird, sehen wir, dass sich der Islam langsam, aber sicher, wie nie zuvor, der Erreichung seines festgesetzten Zieles nähert.
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