Jesus Gleichnis vom ungerechten Haushalter
Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist es, das ich von dir höre? Lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab! Denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können. Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Graben kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun werde, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief jeden Einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Der aber sprach: Hundert Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich schnell hin und schreibe fünfzig! Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig!
Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Zelte! Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und wenn ihr mit dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eure geben? Kein Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
(Die Bibel Lukas 16, 1-13) Quelle: Elberfelder Bibel 2008
Der reiche Mann steht in diesem Gleichnis vom ungerechten oder untreuen Verwalter für einen Arbeitgeber im irdischen Wirtschaftssystem. Der Verwalter steht für Menschen, die in dem Wirtschaftssystem leben und darin ihren Wohlstand zu ihrem eigenen Vorteil hin organisieren. Die Söhne dieser Welt sind ein Bild für Menschen, die ihre Perspektive ausschließlich auf irdische Vorteile und den eigenen Wohlstand ausrichten. Die Söhne des Lichts sind erlöste gläubige Menschen und Nachfolger Jesu, die ihr Leben nicht auf die Sicherung und Verbesserung des eigenen Wohlstand ausrichten, sondern ihr Leben gebrauchen um Gott zu dienen.
Der Verwalter verhält sich in diesem Gleichnis seinem Arbeitgeber untreu gegenüber, was dieser durch die Aussagen von Zeugen eines Tages mitgeteilt bekommt. Der Arbeitgeber fordert daraufhin den untreuen Verwalter auf, Rechenschaft über sein Tun abzulegen. Hätte der Verwalter nicht untreu gehandelt, so hätte er sich verteidigen und die Anklage entkräften können. Der Verwalter ist sich aber im Klaren darüber, dass er untreu gehandelt hat und somit die Kündigung durch seinen Arbeitgeber anstehen wird. Kurzerhand entwickelt er eine Ausweichstrategie, um auch in Zukunft ein ausgiebiges Leben führen können. Zur harten Arbeit und zum Betteln gehen ist er nicht bereit. Deswegen lässt er die Schuldscheine der Schuldner seines Arbeitgebers zu deren Gunsten noch vor der Kündigung kurzerhand umschreiben, mit der Hoffnung darauf, nach der Kündigung, bei den Schuldnern unter kommen zu können. Ob dieses Vorgehen legal war oder nicht, wissen wir nicht. Der untreue Verwalter war schließlich als Verwalter eingesetzt und hatte die Befugnis Schuldscheine auszustellen und somit auch die Möglichkeit diese abzuändern. Dennoch handelte er mit dieser Trickserei zum Nachteil seines Arbeitgebers und zu seinem eigenen Vorteil, um in der Zukunft der harten Arbeit zu entgehen.
Die weltliche Perspektive einnehmend lobt Jesus das Verhalten des Verwalters. Er nannte es sogar „klug“, denn eigentlich ist das ja auch clever gemacht. Denn mit dieser Trickserei wird der untreue Verwalter dennoch nach seiner Kündigung die Möglichkeit haben, um weiterhin im Wohlstand leben zu können, ohne dafür hart arbeiten zu müssen. Bei den Söhnen dieser Welt, also bei ungläubigen Menschen, die Gott nicht dienen, ist dieses Verhalten scheinbar normal, um den eigenen Wohlstand zu sichern. Solche Menschen sind häufig auf sich selbst und den eigenen Vorteil während des irdischen Lebens ausgerichtet, in dem Geld und die Karriere die wichtigste Rolle spielen, wobei auch Tricksereien zur Zielerreichung eingesetzt werden. Aus der weltlichen Perspektive, die Jesus hier einnimmt und scheinbar lobt, hat der untreue Verwalter also klug gehandelt „Denn die Söhne dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Söhne des Lichts“.
Die Söhne des Lichts, also Menschen, die an Jesus Christus glauben und seine Diener und Nachfolger sind, werden dementsprechend anders Handel, wie der untreue Verwalter. Deren Ausrichtung muss also eine vollständig andere sein, die sich eben nicht auf Geld und Wohlstand fokussiert. Diese gehen, im Gegensatz zum untreuen Verwalter, eher einer ehrlichen und mitunter sogar einer harten Arbeit nach, um den Lebensunterhalt zu bestreiten und dienen Gott im Kleinen mit ihren Fähigkeiten und Gaben. Oder aber sie stehen voll im Dienst für Gott und setzen ihre ganze Kraft für das Reich Gottes ein und sind mitunter auf Almosen oder aber auf die Spenden anderer gläubiger Menschen angewiesen. Ihre Kraft, Fähigkeiten und Talente setzen diese nicht dazu ein, um das eigene Geld und Vermögen zu vermehren, was nicht der weltlichen Sichtweise entspricht und somit unklug wäre.
Scheinbar aber nicht wirklich, wie wir später sehen werden, fordert Jesus jetzt seine Jünger auf es genauso so zu tun, wie der ungerechte Verwalter, also nach dem auf ungerechte Weise erwirtschaftetem Geld zu streben, auf dass sie ebenso im Reichtum leben und eine Art Absicherung haben, was in den ewigen Zelten zu sehen ist, in denen sie von den Söhnen dieser Welt aufgenommen werden, falls das Geld mal ausgehen sollte. Die ewigen Zelte stehen hier sinnbildlich für ein irdisches Vetternsystem, in dem die eine Hand die andere wäscht und somit der langfristige Reichtum gesichert zu sein scheint. Hierbei handelt es sich allerdings um keine wirklich resolute Absicherung. Denn ein Zelt ist schließlich keine robuste Behausung. Es braucht nur ein starker Sturm aufzukommen und schon droht das Zelt in einem kurzen Augenblick weggerissen zu werden.
Die Ausführungen Jesu gehen in diesem Zusammenhang weiter und er zeigt auf, dass wenn seine Jünger in diesem System der weltlichen Wohlstandssicherung mitmachen würden, indem man eigentlich nicht treu und gerecht handeln kann, sie keinen wahrhaftigen Dienst für Gott anvertraut bekommen können. Denn wer wird ihnen das Wahrhaftige oder das für sie im Dienst für Gott vorgesehene anvertrauen, wenn sie in diesem weltlichen Denksystem verhaftet sind und ob sie es wollen oder nicht, im Großem oder Kleinem ungerecht und untreu handeln werden.
Letztlich klärt Jesus seine Jünger darüber auf, was er mit diesem Gleichnis wirklich meint. Er will damit sagen, dass wenn seine Jünger genauso handeln und denken würden wie die Söhne dieser Welt, sie nicht gleichzeitig Gott dienen können. Beides zusammen verträgt sich nicht, denn entweder wird man das eine hassen und das andere lieben, oder man wird dem einen anhängen und den anderen verachten.
Mit diesem Gleichnis vom ungerechten Verwalter sowie den nachfolgenden Ausführungen macht Jesus deutlich, dass ein Jünger oder Nachfolger Jesu nicht beides gleichzeitig tun kann, Gott dienen und nach Reichtum streben. Die Anstrengungen eines Nachfolgers Jesu sollten während seines Lebens nicht auf Geld und Wohlstand gerichtet sein, sondern auf den Dienst für Gott, der mit Wohlstandsverzicht verbunden sein wird. Aus den vielen anderen Gleichnissen von Jesus wissen wir aber, dass der Dienst für Gott dafür im Himmel reichlich belohnt werden wird.
Vergleiche hierzu auch die Aussagen Jesu in Matthäus 6, 19-34
Warnung vor Habsucht und irdischen Sorgen
Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge klar ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!
Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder säen noch ernten noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass selbst nicht Salomo in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?
So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt.
Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.
(Die Bibel Mätthäus 6, 19-34) Quelle: Elberfelder Bibel 2008
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